Stille Nacht, einsame Nacht
Jetzt können wir die Tage bis zum Heiligen Abend und Weihnachten schon zählen. Gespannt wird bald nicht nur von Kindern - auch von Erwachsenen - jeden Tag ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Und täglich wächst die Freude auf das Weihnachtsfest. Oder doch nicht? Es gibt auch viele Menschen, die fühlen sich gerade zu Weihnachten einsam, verlassen und allein. Häufig sind es Senioren, die keine Familie oder Angehörige mehr haben und das „Fest der Liebe“ allein in ihrem stillen Kämmerlein verbringen. Sollte Weihnachten nicht vielleicht auch ein Fest der Nächstenliebe sein? Es ist so leicht dahergesagt - Nächstenliebe! Sind wir heutzutage nicht alle viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt, wissen wir denn überhaupt noch, wie es unserem „Nächsten“, unserem Nachbarn ergeht? Sind nicht viele Gefühle, die wir zeigen, nur recht oberflächlich? Zugegeben, die heutige Zeit verlangt uns allen sehr viel ab. Stress im Beruf, Hektik im Alltag, all das lässt uns kaum noch Luft und Zeit, die wichtigen Dinge um uns herum zu erkennen, echte Gefühle zu zeigen und vielleicht auch mal das eigene Leben auf den Prüfstand zu stellen.
Dies soll aber keine Kritik an unserer Gesellschaft sein. Nein - denn es gibt zum Glück diverse Organisationen, Institutionen und auch viele Mitmenschen, die sich den Alleingelassenen widmen - und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Man sieht, hört und erkennt die Dankbarkeit der Betroffenen, wenn sie beispielsweise am Heiligen Abend im Gemeindehaus ihrer Kirche oder in sozialen Einrichtungen auf Menschen mit einem ähnlichen Schicksal treffen, gemeinsam Weihnachtslieder singen und miteinander ein paar schöne Stunden in gemütlicher Atmosphäre verbringen dürfen. Man muss die Gemeinschaft nur suchen, dann wird man sie auch finden.
Für besonders viel Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken hat zum Beispiel auch der Aufruf eines Berliner Rentners gesorgt. Der Mann hatte in einem Supermarkt ein Gesuch an das Schwarze Brett gepinnt und damit eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst: „Wo findet einsamer Rentner, Witwer, im kleinen Kreis zu Weihnachten einen Platz zum Mitfeiern?“ Eine Frau entdeckte die Annonce und stellte sie ins Netz. Mehr als 6000 Mal wurde das Bild seitdem geteilt, Dutzende haben den Witwer zu sich eingeladen.
Wie immer auch jeder von uns das Weihnachtsfest feiern wird, wir wünschen allen Lesern besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Ihr BLITZaktuell-Team
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